Sie haben mit Porta Mondial Florida gerade Ihre erste Immobilienmarke auf dem US-Markt lanciert. Was macht den Sunshine State für Sie besonders interessant?
Florida ist einer der spannendsten Ferienimmobilienmärkte der Welt, hier kaufen US-Bürger, Europäer und Südamerikaner. In Europa vielleicht noch am ehesten zu vergleichen mit dem Mallorquinischen. Hier wie dort sind die Kunden in der Regel nicht vor Ort, d.h. das Internet wird überproportional stark zur Maklerwahl genutzt. Da professionelle Immobilienvermarktung im Internet mit zu unseren Kernkompetenzen zählt, profitieren unsere Franchisepartner von entsprechend guten Platzierungen in den Suchmaschinen.
Wie attraktiv sind Immobilien in Florida derzeit für deutsche Käufer angesichts der Euro-Krise im Vergleich zu Objekten zum Beispiel in südeuropäischen Ländern?
In Südeuropa muss man zwischen den einzelnen Märkten unterscheiden, Immobilien in guten Lagen z.B. an der Cote d’Azur, am Comer See, in Marbella, auf Mallorca oder Ibiza haben sich trotz Finanz- und Immobilienkrise in der Vergangenheit als wertstabil erwiesen, weshalb solche Hotspots nach wie vor begehrte Anlageobjekte sind. Florida hat den Vorteil, dass man sich mit einer Investition im Dollarraum unabhängig vom Euro macht, umgekehrt besteht aber natürlich auch ein gewisses Kursrisiko. Der Kauf einer Ferienimmobilie ist aber immer auch eine emotionale Entscheidung, die individuell nach den persönlichen Zielen und Lebensumständen getroffen werden sollte.
Die Unsicherheit an den Kapitalmärkten und die Furcht vor einer anziehenden Inflation spukt inzwischen mehr Käufern durch den Kopf als noch vor wenigen Jahren. Inwieweit eignet sich eine Ferienimmobilie in Florida als Absicherung („asset allocation“) und gegebenenfalls sogar als Teil der Altersvorsorge?
In der Tat stellen wir fest, dass immer mehr Käufer Ferienimmobilien als Kapitalanlage kaufen – nicht nur in der Hoffnung auf Wertsteigerung, sondern auch, um über Ferienvermietung attraktive Renditen zu erzielen. Diese Entwicklung hat uns dazu bewegt, unser Angebot entsprechend auszubauen und mit „Porta Holiday“ auch die Möglichkeit zu bieten, die gekaufte Immobilie direkt in die Ferienvermietung zu geben. Im März 2013 startete unser Pilotprojekt auf Mallorca und wird von den Kunden gut angenommen. Beim Kauf solcher Renditeobjekte ist zu beachten, dass bei touristischer Nutzung die Lage noch viel wichtiger ist, Urlauber wollen eine gute Infrastruktur, schnell an den Strand und vor allem einen schönen Blick. Eine Immobilie in den USA zu vermieten bringt auch konkrete Steuervorteile für deutsche Eigentümer. Einnahmen bis zu 3.900 $ p.a. sind steuerfrei, der Rest wird in den USA versteuert. Das heimische Finanzamt behält sich nur den Progressionsanspruch vor.
Wie stellt sich aus Ihrer Sicht die Preisentwicklung in Florida dar? Hat sich das Preisniveau nach der Immobilienkrise vor einigen Jahren schon wieder auf ein »normales« Maß eingependelt? Haben sich an einigen Orten sogar schon wieder Preisblasen entwickelt?
Unsere Partner vor Ort, alles erfahrene Makler, die sich auf Käufer aus dem Ausland spezialisiert haben, melden, dass momentan mehr Immobilien verkauft werden als neue Angebote auf den Markt kommen. Mittlerweile häufen sich auch die „multiple offers“ für ein Objekt. Dies bedeutet, mehrere Interessenten reichen Ihre Gebote ein und der Meistbietende erhält die Immobilie. Diese Situation führte bereits zu steigenden Immobilienpreisen, vor allem in begehrten Lagen wie z. B. Naples und Bonita Spring. Aber von „Preisblasen“ können wir hier nicht sprechen. Man darf nicht vergessen, dass wir uns in einer der gefragtesten Regionen Nordamerikas befinden. Oder um mit den Worten unseres Partners Gerry Wolff zu sprechen, in Florida bekommen Sie den „biggest bang for the buck“.
In den deutschen Medien ist im Hinblick auf Florida mal von »Schnäppchenjagd« zu lesen, dann wieder von einer sich bereits abzeichnenden Unterversorgung in bestimmten Segmenten. Wo können Käufer eigentlich neutrale Informationen erhalten, die ihnen einen seriösen Überblick über die Marktlage geben?
Hier empfehlen sich die Verbandsseiten, die auch Statistiken veröffentlichen, zum Beispiel der Verband der Florida Makler, die Association of Florida Realtors, www.floridarealtors.org, oder der Bundesverband, die National Association of Realtors, www.realtor.org.
Der amerikanische Immobilienmarkt ist gänzlich anders organisiert als etwa der deutsche. So ist zum Beispiel oft nicht ganz klar, ob der Makler die Interessen des Käufers oder des Verkäufers vertritt. Wie kann ich als Käufer einer Ferienimmobilie sicher stellen, den tatsächlich besten Gegenwert für mein Investment zu erhalten? Und worauf sollte ich bei der Wahl eines Maklers besonders achten?
Viele Käufer sind sich nicht bewusst, dass durch das amerikanische „Multiple Listing System“, bei dem jeder registrierte Makler auf alle verfügbaren Objekte Zugriff hat, der „Listing Agent“ den Verkäufer vertritt und damit nicht unbedingt im Sinne des Käufers handelt. Deshalb tritt der Käufer in der Regel mit einem eigenen Makler seiner Wahl auf – ohne zusätzliche Kosten, da sich die beteiligten Makler dann die Provision teilen. Bei der Wahl eines Maklers ist nach Erfahrung unseres Partners Michael Sopka neben dem erforderlichen Fachwissen bei grenzüberschreitenden Transaktionen die Muttersprache ein wichtiges Kriterium, da hier sichergestellt ist, dass bei Vertragsverhandlungen keine Missverständnisse entstehen und die Kunden haben ein gutes Gefühl bei der Abwicklung.