Als Peter und Claudia H. am Miami Airport ihren Flieger zurück nach Deutschland bestiegen, hatten sie das Rauschen der Brandung noch im Ohr und glaubten, den Sand unter ihren Füßen noch zu spüren. Zurück im regenreichen Deutschland wurde aus dem Sehnsuchtsgefühl des Urlaubs die Gewissheit: Florida ist unser Traumziel, hier kaufen wir uns eine Immobilie!
So wie dem Münchner Ehepaar geht es vielen Floridabegeisterten Deutschen. Die weltgrößte Suchmaschine, Google, meldet allein zum Thema „Florida Immobilien“ rund 4.000 Suchanfragen im Monat.
Betrachtet man die Entwicklung der Suchbegriffe rund um das Thema „Florida Immobilien“ im Zeitverlauf, ist ein kontinuierlicher Rückgang dieser Keyword-Kombinationen festzustellen. Schwindet somit langsam das Interesse der deutschen User an Florida Immobilien?
„Sicher nicht, hier handelt es sich lediglich um die Auswirkungen eines veränderten Suchverhaltens.“
beruhigt Matthias Häpe, der als IT Leiter der Porta Mondial AG solche Trends beobachtet, um im Rahmen der sog. Search Engine Optimization (SEO) direkt auf veränderte Suchströme reagieren zu können.
Grund für die Verschiebung des Suchvolumens ist der auch in Deutschland zunehmende Trend zur sog. „Longtail-Suche“, d.h., der User gibt zu einem Thema drei oder sogar noch mehr Begriffskombinationen in Google ein. In unserem Fall zum Beispiel anstelle von „Florida Immobilien“ eher Beschreibungen wie „Villa Naples Meerblick kaufen“. Der User wird für seinen Tipp-Aufwand belohnt, denn die Ergebnisse sind entsprechend zielgenauer.
Betrachtet man die Ergebnismeldungen, so beeindruckt die Zahl von rund 3 Mio. Treffern in Google zur Suchanfrage „Florida Immobilien“. Allerdings finden – je nach Suchbegriff – bis zu 90% der Transaktionen nur auf der ersten Seite statt. Im Immobiliensektor beurteilen Experten das Suchverhalten differenzierter:
„Da es sich beim Immobilienkauf um eine hohes finanzielles Engagement handelt , sind mehr User bereit, auch auf Seite 2 oder 3 zu klicken“,
schätzt SEO-Spezialist Daniel Peschken die Situation ein.
Wie schafft man es in Google auf Platz 1?
Die Plätze auf der ersten SERP (Search Engine Result Page) sind heiß umkämpft, denn nur 10 Ergebnisse werden dort gezeigt. Diese Plätze werden von Google anhand eines ausgeklügelten Algorithmus ermittelt und sollen die relevantesten Suchergebnisse abbilden. In dieses „organische Ranking“ schaffen es heutzutage aber fast nur noch Anbieter, die mittels SEO ihren Webauftritt entsprechend optimieren.
Darüber werden oft die farbig hinterlegten „Top-Ads“ eingeblendet, die ersten 3 Werbeanzeigen von Google AdWords zu diesem Suchbegriff. Die Plätze dafür vergibt Google im Auktionsverfahren unter Berücksichtigung des Userverhaltens und qualitativer Parameter der beworbenen Website. Deshalb gilt nicht grundsätzlich: je höher das Gebot des Werbetreibenden, desto besser die AdWords-Platzierung. Google verdient viel Geld mit diesem System, investiert aber auch viel in immer ausgefeiltere Techniken, um aus den Abermillionen von Websites die relevantesten herauszufiltern. Die letzte Entscheidung über die Relevanz trifft aber nach wie vor der User, denn der nächste Anbieter in der Liste ist nur einen Mausklick entfernt.
Dieser Artikel erscheint auch in der Ausgabe 4/2012 des Florida Sun Magazins, das ab 20. September im Handel erhältlich ist.