Prof. Dr. Susan Pulham und Prof. Dr. Malte Beinhauer betonen in ihrer Untersuchung „Erfolgsfaktoren Immobilienmakler“, dass keiner der genannten Erfolgsfaktoren nur alleine funktioniert, sondern dass der wirtschaftliche Erfolg aus dem Zusammenspiel aller einflussnehmenden Faktoren entsteht. Ihr Fazit:
„Insgesamt ist festzuhalten, dass sich die langfristige Strategie der Zusammenarbeit des Netzwerkaufbaus und der hohen Qualität der Dienstleistung auszahlt, eine Strategie, die auch durch eine Mitgliedschaft im IVD dem Kunden signalisiert werden kann.“
Stephan Bruns, Franchisemanager D-A-CH kann dies nur bestätigen:
„Auch wir empfehlen unseren neuen Franchisepartnern, sich auf einen bestimmten Regionalmarkt zu konzentrieren und diesen nach klassischem „Farming“-Prinzip entsprechend zu bearbeiten und somit eine Marktdurchdringung zu erzielen. Über die gemeinsame Dachmarke „Porta Mondial“ wird der überregionale, nationale sowie der internationale Netzwerkgedanke transportiert.“
Pro und contra Immobilien Franchise
Dass sich von den befragten Maklern mit rund einem Drittel nur wenig für das Thema Franchise interessieren, erklärt der Dipl. Wirtschaftsingenieur (FH) mit den klassischen Vorurteilen von Einzelunternehmern gegenüber einem umfassenden System: Angst vor zu großer Abhängigkeit, Verpflichtung zu entsprechenden Kostenübernahmen etc. waren auch in dieser Studie die am häufigsten genannten Argumente gegen Immobilien-Franchise.
„Häufig lassen Kritiker außer Acht, dass Franchise in der Regel schneller zum Erfolg führt, da vor allem die kostenintensive Anlaufzeit bei der Übernahme eines bewährten Geschäftsmodells wesentlich geringer ausfällt.“
,argumentiert Stephan Bruns.
Allein der entsprechende Internetauftritt, die Entwicklung der Marketingmittel, Auswahl der Software etc. erfordern oft eine höhere Grundinvestition als die Einstiegsgebühr bei so manchem Franchisesystem, ganz abgesehen vom enormen zusätzlichen Zeitbedarf. Stephan Bruns:
„Ein Franchise-Unternehmer kann sich von Anfang an auf sein Kerngeschäft konzentrieren und verkürzt so die kosten- und zeitintensive Anlaufphase – ein wesentlicher Vorteil, der oft unterschätzt wird.“
Transparenz als Corporate Behaviour
Das Argument mit verdeckten Kosten kann Stephan Bruns zumindest für Porta Mondial entkräften:
„Wir arbeiten absolut transparent und geben alle Kostenvorteile, z.B. über Sammelbestellungen, 1:1 an unsere Franchisepartner weiter.“
Auch auf vertraglich vereinbarte Mindestabnahmemengen verzichtet Porta Mondial. Hier empfiehlt Stephan Bruns interessierten Existenzgründern, bei einem Gebührenvergleich der Systeme mögliche Zusatzverpflichtungen mit zu berücksichtigen.
Für Stephan Bruns ist Franchise auf jeden Fall eine Alternative – nicht nur zur Existenzgründung:
„Spätestens bei einer möglichen Nachfolgeregelung oder Expansion erkennen viele Makler schnell die Grenzen eines personenbezogenen Unternehmens.“