Zum fünften Mal in Folge untersuchte das STI Center for Real Estate Studies (CRES) den Ferienimmobilienmarkt auf Mallorca. Auftraggeber der einzigen unabhängigen Marktstudie für Mallorca Immobilien ist wieder das Maklerunternehmen Porta Mallorquina Real Estate.
Insgesamt wurden rund 4.900 online Angebote der fünf größten Makler der Insel hinsichtlich Lage, Preisen und Ausstattung analysiert.
Mallorca 2022
Die Preissteigerungen der vergangenen Jahre sind nach Berechnungen der CRES-Wissenschaftler Indiz für einen längerfristigen Trend. Sie gehen davon aus, dass die Immobilienpreise auch in den nächsten drei Jahren weiter ansteigen werden. Studienleiter Prof. Dr. Marco Wölfle:
„Bei gleichbleibend positivem Marktumfeld können die Steigerungsraten bis 2022 bei durchschnittlich 6% pro Jahr liegen.“
Porta Mallorquina Real Estate Geschäftsführer Joachim Semrau teilt diese Einschätzung:
„Ferienimmobilien mit guter Ausstattung in exponierten Lagen haben nach wie vor ein hohes Wertsteigerungspotenzial.“
Preisspiegel 2019
Derzeit liegt der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Ferienimmobilien auf Mallorca bei rund 5.400 € und damit rund 8% über dem Vorjahreswert.
Teuerste Region bleibt der Südwesten mit einem Durchschnittswert von rund 7.200 €/m². Gut die Hälfte weniger zahlen Käufer im Inselzentrum, die einzige Region, die mit ihren Durchschnittspreisen unter 3.500 €/m² liegt.
Preislich relativ einheitlich präsentiert sich die Nordküste mit gut 4.000 €/m² im Durchschnitt. Preislich aufgeschlossen hat die Region Süd, die mit knapp 4.400 €/m² nur noch knapp unter dem Niveau im Südosten liegt, der mit 4.530 €/m² relativ konstant geblieben ist.
In der Region Palma gibt es kaum mehr Unterschiede zwischen Stadt und Umland, gut ausgestattete Immobilien kosten hier wie dort im Schnitt rund 6.000 €/m².
Zweistellige Preissteigerungen im Süden und Südwesten
Im Vergleich zum Vorjahr verzeichneten der Süden und der Südwesten die höchsten Preissprünge, in der Studie wurde ein Plus von 20% bzw. 16% festgestellt.
Für die übrigen Regionen wurden moderate Anstiege bis 4% ermittelt, im Umland von Palma und im Südosten ist das Durchschnittsniveau sogar leicht gesunken. Dies dürfe aber laut Studie nicht überbewertet werden, da gerade diese Regionen in den letzten Jahren überproportional im Preis gestiegen sind und deshalb 2019 eher von einer Seitwärtsbewegung zu sprechen ist.
Pool und Blick entscheiden über Preislage
Ferienimmobilien auf Mallorca sind überdurchschnittlich gut ausgestattet.
Jedes siebte Angebot ist dem Luxussegment zuzuordnen, insgesamt stellen gehobene oder luxuriöse Objekte knapp die Hälfte des Marktes. Nur 14% der Ferienimmobilien konnten die Wissenschaftler der einfachen Kategorie zurechnen.
Ein Pool wertet eine Immobilie im Schnitt um ein Fünftel auf, außerdem ist er ein Indiz dafür, dass es sich im Allgemeinen um eine hochwertig ausgestattete Immobilie handelt.
Verfügen Top-Objekte über einen adäquaten Luxuspool, kann sich dieser Aufschlag insgesamt auf gute 40% erhöhen. Ähnlich verhält es sich laut Marktstudie auch beim Meerblick.
Rund 15% Preisaufschlag sind für den begehrten Blick aufs Mittelmeer fällig, liegt die Immobilie in der ersten Linie, ist sie im Schnitt rund ein Drittel teurer.
Im Süden, Südwesten und auch im Nordwesten liegt die erste Linie zwischen 40% und 60% über den Durchschnittspreisen ohne Blick. Porta Mallorquina Real Estate Geschäftsführer Ralf Spielvogel erklärt den hohen Meerblick-Aufschlag in der Region Süd daher, dass an der Küstenlinie von Son Veri Nou über Sa Torre bis nach Bahia Grande in den letzten 15 Jahren viel in der ersten Linie gebaut wurde.
Die Nachfrage nach Häusern direkt am Meer ist vor allem bei Ausländern sehr hoch und die Neubauten entsprechend hochwertig gestaltet. Die zweite oder dritte Linie ist von klassischer Bebauung des mallorquinischen Mittelstands geprägt, was den Preisunterschied zu Luxusneubauten in der ersten Linie erklärt.
Jeder dritte Neubau im Südwesten
Das Alter der angebotenen Ferienimmobilien hat inselweit Auswirkungen auf den Immobilienpreis, ein Neubau ist im Durchschnitt gut ein Drittel teurer als eine Bestandsimmobilie.
Die meisten Neubauten befinden sich im Südwesten. In der dicht besiedelten Gegend ist schon heute jede dritte Ferienimmobilie zu finden und auch bei den Neubau-Angeboten entfallen knapp 40% auf die begehrte Region zwischen Port d‘Andratx und Portals Nous.
Weitere Neubau-Schwerpunkte auf der Insel finden sich im Umland von Palma und im Südosten.
Investoren sollten auf Lage setzen
Insgesamt bewertet das Center for Real Estate Studies Mallorca nach wie vor als Triple-A-Lage für Ferienimmobilien.
„Während in der öffentlichen Wahrnehmung regelmäßige Terrormeldungen Einzug gehalten haben und das bedrückende Schicksal der Flüchtlinge dominiert, erscheint Mallorca als Hort der Stabilität unter den touristischen Destinationen.“,
heißt es in der Studie. Trotz der jüngsten Ausfälle von Air Berlin 2018 und Germania Anfang 2019 ist keine andere Insel so häufig und so schnell aus Europa mit dem Flugzeug zu erreichen wie die größte Baleareninsel. Vor Ort erwartet die Besucher laut Studie eine
„idealtypische Mischung aus Sandstränden und weitläufiger Landschaft.“
Diese Faktoren, in Kombination mit einer ganzjährigen Infrastruktur, machten Mallorca zu einer der beliebtesten Urlaubsorte in ganz Europa und damit auch zu einem interessanten Ziel für Immobilieninvestoren.
Denn mittlerweile spielt nicht mehr nur die „emotionale“ Rendite eine Rolle, auf Mallorca zu kaufen, sondern auch immer mehr handfeste monetäre Gründe.
Die Regelung der Lizenzvergabe für Ferienvermietung und Einführung der Touristensteuer „Ecotasa“ sei laut Studie positiv zu werten, denn sie zeigen, dass die Politik am Erhalt dieser Werte interessiert ist, was auch für ausländische Investoren Sicherheit biete.
Marktstudie zum Download
Hier können Sie sich die komplette Marktstudie als pdf herunterladen: Marktstudie Mallorca Immobilien 2019